easy

Die Testphase im Kurgebiet von Bad Soden-Salmünster ist seit dem 19.12.2021 beendet. Im Rahmen der achtmonatigen Testphase haben über 3.000 Menschen das EASY-Shuttle getestet.
Startseite

Teststrecke Bad Soden-Salmünster

Laufzeit des Probebetriebs:
05.05.2021 bis 19.12.2021
Länge der Teststrecke:
1,3 Kilometer

Flyer zum Download
Strecke

Das Fahrzeug

Das Navya Arma DL3 Fahrzeug besitzt eine hohe Anzahl von technischen Lösungen im Bereich des automatisierten Fahrens. Grundsätzlich können die technologischen Lösungen in Software und Hardware unterteilt werden. Unter der Software wird die Programmierung verstanden und unter der Hardware die Sensorik, die Kamera sowie die unterschiedlichen Bremssysteme.

EASY Fahrzeug
IMU (Inertial Measurement Unit)

Unter der IMU versteht sich die Messeinheit, sie ist eine Kombination aus mehreren Inertialsensoren. Dazu gehören Beschleunigungssensoren und Drehratensensoren, welche im Fahrzeug verbaut sind. Diese Sensoren bilden ein Trägheitsnavigationssystem. Mit Hilfe der Trägheitsnavigation kann das Fahrzeug seine genaue Position bestimmen. Kombiniert mit dem GPS (Global Positioning System) kann das Fahrzeug die aktuelle sowie die prognostizierte Lage bestimmen.

GPS (Global Positioning System)

GPS funktioniert über Satelliten, die über codierte Radiosignale stetig ihre Position und Uhrzeit aussenden. Das Fahrzeug kann als GPS-Empfänger aus diesen Informationen wiederum den eigenen Standpunkt berechnen.

Odometer

Das Odometer misst anhand der Anzahl der Radumdrehungen eine Wegstrecke des automatisierten Fahrzeugs. Dabei wird die Anzahl der Radumdrehungen zwischen zwei Messpunkten gezählt und zusammen mit dem bekannten Radumfang in eine Wegdifferenz umgerechnet.

Kameras

Die Kameras sind während der Fahrt nicht angeschaltet. Sie dienen dazu, in Notfallsituationen für die Leitstelle zur Verfügung zu stehen, um schnell realisieren zu können, welche Probleme es vor Ort gibt. Zukünftig sollen die Fahrzeuge so auch ohne Operator fahren können.

LIDAR-Sensoren (Light Detection And Ranging)

LIDARs sind Sensoren, mit denen die Umgebung des Fahrzeuges gescannt wird. So werden auch sich bewegende Objekte im Umfeld des Fahrzeuges erkannt, sodass das Fahrzeug reagieren kann. LIDARs senden zur Atmosphärenmessung Laserimpulse aus und detektieren das aus der Atmosphäre zurückgestreute Licht. Aus der Lichtlaufzeit der Signale wird die Entfernung zum Ort der Streuung berechnet. So können Gegenstände in der Umgebung ermittelt werden und das Fahrzeug seine Geschwindigkeit anpassen.

1. LMS-Sensor

Das Fahrzeug ist mit 4 LMS-Sensoren ausgestattet. Die LMS-Sensoren scannen jeweils in einem 270 Gradwinkel (30-40 Meter) die Flächen um das Fahrzeug. Dabei ergibt sich über die Sensoren ein 2D-Scan, in dem alle Störungsparamter angezeigt werden. Diese Sensoren sind besonders wichtig, um bewegliche Objekte zu erkennen und dementsprechend zu reagieren.

2. VLP 16- Sensor

Das Fahrzeug ist mit 2 VLP 16-Sensoren ausgestattet. Der VLP 16-Sensor scannt eine Fläche in einem 110 Gradwinkel auf der horizontalen Ebene sowie in einem 78 Gradwinkel in der vertikalen Ebene. Über den Scan 16 verschiedener Ebenen wird aus mehreren 2D-Scans ein 3D-Scan. Somit kann das Fahrzeug die Objekte in der Umgebung genauer erkennen und dementsprechend auf die unterschiedlichen Situationen reagieren.

3. LMRS-Sensor

Das Fahrzeug hat einen LMRS-Sensor, welcher Objekte auf bis zu 200 Meter scannt. Dies ist besonders wichtig für die Streckenorientierung. Da sich das Fahrzeug an feststehenden und eingescannten Objekten orientiert. Hierzu gehören insbesondere Gebäude, Bäume, Laternen, usw..

Bremssysteme

Um auf alle Situationen vorbereitet zu sein, besitzt das Fahrzeug vier verschiedene Bremssysteme.

1. Regenerativbremse

Beim regenerativen Bremsen schaltet der Elektromotor des Elektrofahrzeugs auf den Generatorbetrieb um. Die Räder übertragen die Bewegungsenergie über den Antriebsstrang zum Generator. Der Generator dreht sich, ähnlich wie der Dynamo eines Fahrrads, und wandelt dadurch einen Teil der Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Diese wird in einer Hochvolt-Batterie gespeichert. Das generatorische Bremsmoment des Elektromotors, das bei der Energieerzeugung entsteht, bremst das Fahrzeug.

2. Hydraulische Bremse

Eine Hydraulikbremse ist eine Bremse, bei der die Kraft hydraulisch, das heißt über eine Flüssigkeit in einer Leitung, übertragen wird. Diese Technik wird bei Kraftfahrzeugbremsen, aber auch immer häufiger bei Fahrradbremsen eingesetzt. Hydraulikbremsen arbeiten mit weniger Reibung in den Übertragungselementen als mechanisch betätigte Bremsen. So sind sie deutlich besser dosierbar und erzeugen eine höhere Bremskraft.

3. Elektisches Bremssystem

Das Elektronische Bremssystem (EBS) ist eine Weiterentwicklung zur Anlage der Druckluftbremse. Durch die elektronischen Komponenten wird eine kürzere Ansprechzeit der Bremsen erreicht.

4. Fail-Safe-Bremse

Die Fail-Safe-Bremse kommt zum Einsatz, sollte der Strom ausfallen. Über ein elektrisches Feld wird die Bremsvorrichtung gehalten. In dem Moment, in dem der Strom ausfällt, greift die Bremse sofort um die Sicherheit zu gewährleisten.

Partner

FAQ

Wo fuhr das autonome Fahrzeug?

Das autonome Fahrzeug fuhr von Mai bis Dezember 2021 in Bad Soden-Salmünster zwischen der Salztal-Klinik und dem Parkplatz "Festplatz".

Wer war an dem Projekt in Bad Soden-Salmünster beteiligt?

An der Teststrecke in Bad Soden-Salmünster waren folgende Partner beteiligt: RMV, KVG Main-Kinzig, Regionalverkehr Main-Kinzig, Stadt Bad Soden-Salmünster, Main-Kinzig-Kreis, rms, fahma, R+V und die University of Applied Science Frankfurt. Nähere Informationen zu den Partnern finden Sie hier.

Welches Fahrzeug wurde eingesetzt?

Für den Testbetrieb in Bad Soden-Salmünster wurde ein Fahrzeug des Typs Arma DL3 von Navya genutzt.